40 Jahre Boxer ...

Mit dem Virus Boxer hat mich meine Mutter schon als Kleinkind infiziert.Ihr Herz schlug für jeden der 5 Boxer an ihrer Seite gleich stark.

"Alpha",ihre erste und einzige Zuchthündin kaufte sie 3-jährig,nicht wissend,daß sie trächtig war.

Das Resultat war ein lustiger Haufen Boxer-Chow-Chow-Welpen!

     

Ein Jahr später wurde Alpha mit einem stattlichen Boxerrüden verpaart.Während und nach der Geburt,die nicht planmäßig verlief,verlor meine Mutter 6 der 12 Welpen und ihre geliebte Hündin.Sie hat danach nie wieder gezüchtet.

Eine der 6 Welpen war "Anka vom Haus Hasenjürgen", meine ständige Begleiterin.

     

Durch Anka kam mein Vater zum Schutzhundesport.Kein Gehorsam,nur Beißen war die Devise.Sie haßte andere Hündinnen und als Kind mußte ich mich an diversen Laternen oder Zäunen festhalten,wenn Nachbarn mit ihren Hunden uns entgegen kamen.Ich liebte dieses "Miststück",aber nach jedem Spaziergang sagte ich zu meiner Mutter:"Ich bekomme nie eine Hündin!!!

Mit 13 1/2 Jahren ist Anka über die Regenbogenbrücke gegangen.

 

Dann kam "Bessy",Baroness vom Bienenhaus,eine große,rüdenhafte Hündin.,lieb zu allem und jedem.

     

Auch mit ihr begann mein Vater die Ausbildung zum Schutzhund und "ach du Schande",Bessy fand beißen blöd.Ab diesem Moment durfte meine Mutter die Ausbildung übernehmen und sie absolvierten die Begleithundeprüfung.

Bessy verstarb mit 6 Jahren an einer Magendrehung.

 

Ein Jahr zuvor zog "Bill von den Emswiesen",ihr erster und einziger Rüde in unsere Familie ein.

     

Meine Mutter,die den Spaß am Hobby Hundesport entdeckt hatte,bildete ihn,zum Leidwesen meines Vaters,alleine aus.Sie schafften die SchH 3 mehrfach und starteten auf der Landesausscheidung.

Mehrmaliges Training in der Woche,nächtliche Rückfahrten von Hemer oder Leichlingen,dann morgens um 5 Uhr aufstehen....Viel Arbeit und Herzblut.Sie war infiziert mit dem Hundesport-Virus.

 

Bill wurde 11 Jahre alt.

 

Ein halbes Jahr bevor er starb,suchten Mama und ich meinen "Hank" aus.

Im Haus meiner Eltern begann nach Bill's Tod eine boxerlose,leise und traurige Zeit.

Dann trat "Debby" in ihr Leben.(Nachzulesen unter Roleos Welt)

Mit viel Freude und großem Ehrgeiz zeigte meine Mutter mir,wie man einem 4 Monate alten Boxer das Fährten beginnt.Sie lehrte ihm das Apportieren,im Gegenzug durfte ich mich an Debby versuchen.Zu meinem Stolz hat sie bis ins hohe Alter das Holz mit Freude getragen.

Mit Mama's Hilfe absolvierte ich mit Hank mehrmals die SchH 3,einmal sogar mit Quali-Punkten.

Wir verbrachten drei bis vier Nachmittage die Woche zusammen am Hundeplatz,in der Fährte etc.Sehr oft neckten uns die Clubmitglieder,wenn mal wieder nichts geklappt hat.Immer war es der Gehorsam,bei ihr wie bei mir.Und wenn die Eine nicht bei der Anderen auf dem Platz stand,war unsere Standardfrage:"Wo ist meine Mama???-Wo ist Bettina???" Wir diskutierten und tüftelten.Nie habe ich mich ihr näher gefühlt,als in dieser Zeit.Zwei Herzen schlugen für ein Hobby.

Noch am Tage ihrer schweren Operation haben wir über Hunde und den neuesten Klatsch und Tratsch des Vereins gelacht.

Und heute,6 Jahre nach ihrem Tod fühle ich sie manchmal auf dem Platz an meiner Seite.Auch bei meinem Maddox ist es der rote Faden Gehorsam  und ich denke mit einem lachenden und einem weinenden Auge,voller Emotionen an einen Satz von ihr:

"Das Ziel ist nicht die Prüfung.Das Ziel ist der Weg,das arbeiten an jeder einzelnen Übung,die Freude über jeden Fortschritt,das Drama,wenn es mal nicht klappt,um dann mit neuen Ideen weiter zu arbeiten.Das ist Hundesport!"

Gib niemals auf,Kind!

 

 

 

 

 

 

 

 

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